Ein neues Gesicht auf der Bank der SG Ottersweier/Großweier |
Freitag, den 09. September 2022 um 08:35 Uhr |
Eine neue Saison bringt immer einige neue Gesichter in die Ortenauer Handball-Szene. So auch bei der SG Ottersweier/Großweier, wo Raphael Kästel das Traineramt des Landesligateams übernommen hat und die Nachfolge von Volker Heilmann antritt. Der 30-Jährige trainierte zuletzt die Frauen der SG Heidelsheim/Helmsheim in der Verbandsliga. Der in Bruchsal geborene und in Karlsruhe wohnhafte Kästel war rund 15 Jahre lang selbst als Handballer aktiv im nordbadischen Bereich, hauptsächlich auf Landesligaebene. „Vor etwa fünf Jahren musste ich meine aktive Karriere wegen großen Verletzungsproblemen beendet“, berichtet der frühere Linksaußen, der dann „eher durch Zufall“ bei den Frauen der SG Heidelsheim/Helmsheim anheuerte. Nach zwei Jahren wollte Kästel „etwas Neues machen“ und schaute sich im Herrenbereich um. „Ich hatte einige Gespräche, aber den meisten Vereinen war ich zu jung“, fasst er die durchaus schwierige Vereinssuche zusammen. In den Gesprächen mit der SG Ottersweier/Großweier hat es dann aber schnell gepasst. „Die SG hat auch viele junge Leute im Führungsstab, da hatte ich direkt ein super Gefühl“, so Kästel, den auch freut, dass er bei der erst in der zweiten Saison bestehenden Spielgemeinschaft eine „junge und entwicklungsfähige Mannschaft“ vorfindet. Als dann auch noch zwei Probetrainings mit „positivem Feedback von beiden Seiten“, absolviert waren, stand der neue SG-Trainer fest. Klarer Plan muss her„Die Jungs können alle Handball spielen, das habe ich sofort gemerkt“, sagt Kästel über seine Mannschaft, die in der letzten Saison die Landesliga-Aufstiegsrunde erreichte, dort aber mit nur einem Sieg den letzten Platz belegte. „Es geht jetzt erst mal darum, dass die Mannschaft einen klaren Plan an die Hand bekommt und wir das Entwicklungspotenzial voll ausschöpfen“, so der Nordbadener. Seit Anfang Juli läuft die Vorbereitung auf die neue Saison, die voraussichtlich am 17. September mit dem Heimspiel gegen die Südbadenliga-Reserve des TuS Schutterwald beginnt. „Wir sind schon stark ins zwei gegen zwei und drei gegen drei gegangen, da wir am Wochenende auch schon das erste Trainingsspiel gegen Sinzheim haben“, gibt Kästel erste Einblicke in den Trainingsalltag: „Es ist mir wichtig, dass wir spielnahe Situationen üben. Kräftigung und Fitness spielen natürlich auch eine Rolle“, sagt der Coach und erläutert seine Spielphilosophie: „Die Jungs sollen clever, intelligent und auf ihre Stärken abgestimmt spielen. Wir haben nicht die klassischen Shooter im Team, sondern eher Qualitäten im eins gegen eins. Und natürlich müssen wir in Spielsituationen gut improvisieren können.“ Lückenfüller aus der FamilieKompensieren muss die SG den Abgang von Spielmacher Aaron Falk zum BSV Phönix Sinzheim. „Ich kenne ihn persönlich nicht, deshalb weiß ich nicht, welche Lücke er hinterlässt“, lacht Kästel, sieht aber sogar in Falks eigener Familie einen Kandidaten, der die vakante Rolle ausführen könnte: „Sein Bruder Henning spielt zwar parallel noch in der A-Jugend, aber er hat extrem viel Talent, ist schnell auf den Beinen. Er könnte in Aarons Fußstapfen treten.“ Das Trainerteam wird komplettiert von Tim Hodapp (28), der seine aktive Karriere beendet hat und an die Seitenlinie der SG wechselt. Über die präzisen sportlichen Ziele hat sich Kästel noch keine Gedanken gemacht. „Zunächst müssen wir Mitte August einen Cut zwischen erster und zweiter Mannschaft machen. Und dann schauen wir mal. Es ist ein neuer Bezirk für mich, von daher kann ich uns noch nicht mit anderen Teams vergleichen.“ |